Bismarck beklagte sich darüber. Als Ministerpräsident und später als Reichskanzler war er der erste Berater seines Königs. Die beiden hatten oft genug scharfe Konflikte ausgetragen.
Und er beklagt sich in seinem Buch „Gedanken und Erinnerungen“ tatsächlich darüber, daß, nachdem er es geschafft hatte, seinen König in eine günstigste Richtung zu beraten, seine Maurerfreunde ihn dann wieder ins Zweifeln gebracht hätten.
Das klingt jetzt erst mal dramatisch. Hier muß man dann tatsächlich auch wieder in die Geschichte schauen und dann stellt man fest, daß die Freimaurerei mitnichten zu jeder Zeit irgendeine dunkle Macht war, sondern daß die Freimaurerei zu gewissen Zeiten durchaus sehr hehre und lichte Ziele verfolgt hat.
Da kann man sich gerne mal mit Friedrich dem Großen beschäftigen, der nicht umsonst diesen Beinamen trägt. Er war tatsächlich derjenige, der die große Preußische Mutterloge „Zu den Drei Weltkugeln“ gegründet hat. Das heißt also in Preußen, auch im Königtum Preußens hatte die Freimaurerei durchaus eine gewisse Tradition. Mit der Freimaurerei verhält es sich so wie mit den meisten Bereichen. Sie wurde irgendwann von dunklen Kräften unterwandert, vor allem ausgehend von Frankreich, und hat sich auf diese Art und Weise den schlechten Ruf eingehandelt, den sie heute zurecht hat. Aber die Feststellung, daß Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1871 Freimaurer war, ist jetzt per se erst mal kein negatives Urteil.