Karl Albrecht (1726-1745), des Kurfürsten Max II. Emanuel, ältester Sohn und Nachfolger, dachte beim Antritte seiner Regierung ernstlich daran, die Leiden seines Volkes zu heilen und die Schulden des Landes zu mindern. Er beschränkte die Zahl seiner Diener, reduzierte die Armee auf 12.000 Mann und ließ in allen Teilen des Staatshaushaltes Ersparnisse eintreten. Zur Tilgung der öffentlichen Schuld, die sich auf 30 Millionen belief, ward nach dem Antrage des geheimen Rathskanzlers Joseph von Unertl eine Schuldentilgungskommission errichtet und an die Verordneten der Landschaft das Ansinnen gestellt, einen Teil der Staatsschuld zu übernehmen. Zur Tilgung der öffentlichen Schuld, die sich auf 30 Millionen belief, ward nach dem Antrage des geheimen Rathskanzlers Joseph von Unertl eine Schuldentilgungskommission errichtet und an die Verordneten der Landschaft das Ansinnen gestellt, einen Teil der Staatsschuld zu übernehmen. Diese bewilligten drei Millionen jährlich an Steuern, gewährten rasch aufeinander (1728, 1734 und 1735) drei außerordentliche Landanlehen und erhoben von den Kapitalien der Klöster und milden Stiftungen die Summe von 535.000 Gulden. Zugleich bewilligte der Papst für diesen Zweck den zehnten Teil aller geistlichen Einkünfte. Leider dauerte das eingeführte Sparsystem nur bis zum Jahre 1729, wo Kurfürst Karl Albrecht, von Natur zu Pracht und Freigebigkeit geneigt, den Glanz seines Hofes zu verjüngen begann.

So stiftete er, von einer Blatternkrankheit glücklich genesen, am 24. April 1729 den Hausorden vom hl. Georg für katholische Adelige, deren Abkunft von sechzehn väterlichen und ebenso vielen mütterlichen Ahnen vom Adel erwiesen ist. Bald darauf stellte er den südlichen und östlichen Flügel der Residenz, die am 14. und 15. Dezember 1729 niedergebrannt waren, mit großem Aufwand wieder her und führte an der östlichen Seite des Residenzbaues mit großen Kosten ein Hoftheater auf, worin französische Schauspiele gegeben wurden *). Besonders große Summen kosteten diesem Fürsten seine Schlösser Nymphenburg und Starnberg, desgleichen auch die Jagd, die er und seine Gemahlin leidenschaftlich liebten. Da bei solchen Ausgaben die kaum beseitigte Geldnot bald wiederkehrte, griff man zu Mitteln, von welchen einige bis dahin in Bayern noch gar nicht zur Anwendung gekommen waren.

Das Jahr 1734 brachte die Verordnung einer Geldabgabe statt der Jagdfrohnden und das Jahr 1735 bescherte den Untertanen eine Hofanlage statt des Vorspanns für das inländische Militär, eine neue Tax- und Sportelordnung und das verderbliche Lottospiel **). Diesen drückenden Abgaben an Geld fügte Karl Albrecht 1738 noch eine Blutsteuer bei, indem er in dem Kriege Österreichs mit den Türken (1736-1739) 8.000 Mann Bayern für jeden Mann 36 Gulden an Österreich als Hilfstruppen überließ, von denen die meisten durch die Ungeschicklichkeit des österreichischen Generals Seckendorf und durch Seuchen in den Spitälern ihr Leben verloren.

*) In diesem Theater entstand 1750 ein Brand, durch welchen außer dem Theater die Residenz fast bis auf den von Herzog Max I. erbauten westlichen Trakt eingeäschert wurde.

**) Das Lottospiel, dessen Geburtsstätte Italien ist, wurde vorerst in München mit neun jährlichen Ziehungen eingeführt und 1761 als genuesisches Lotto durch den die Kollekten in Generalpacht nehmenden Italiener Joseph de Santo Vito auf ganz Bayern und die Oberpfalz ausgedehnt. Obwohl vom Fortbestand dieses für die Sittlichkeit höchst nachteiligen Spieles im Jahre 1766 von der Akademie der Wissenschaft einstimmig abgeraten wurde, ließ man es doch bis zum Jahre 1861 fortbestehen. (Am 28. Dezember 1861 war die letzte bayerische Lotterieziehung in Nürnberg.)

Der Friede, der in Deutschland seit Beendigung des spanischen Successions-Krieges herrschte, ward neuerdings erschüttert, als Kaiser Karl VI. am 20. Oktober 1740 die Augen schloß, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen. Die von ihm (19. April 1713) errichtete pragmatische Sanktion, welche unter anderem die wohlberechnete Bestimmung enthielt, „daß in Ermanglung männlicher Nachkommen seine Tochter Maria Theresia die gesamten österreichischen Staaten ungeteilt erben solle,“, hatten mit Ausnahme von Bayern und Sachsen alle an dieser Sache irgendwie beteiligten Mächte von Europa garantiert. Als nun Karl VI. starb und seine Tochter Maria Theresia dem Inhalte der pragmatischen Sanktion zufolge die Regierung in Österreich, Ungarn und Böhmen antrat, erhob der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern und etwas später auch der Kurfürst August II. von Sachsen (als König Polens August III.) Ansprüche auf die österreichische Monarchie.

Des Letzteren Anspruch gründete sich einzig darauf, daß er Maria Josepha, des verstorbenen Kaisers Joseph I. ältere Tochter, zur Gemahlin hatte. Von Seite Bayerns wurde geltend gemacht, daß Karl Albrecht ebenfalls mit einer Prinzessin des österreichischen Kaiserhauses, mit Maria Amalia, der jüngeren Tochter des verstorbenen Kaisers Joseph I., vermählt sei, daß seit den Zeiten des Kaisers Ferdinand II. zwischen dem Hause Wittelsbach in Bayern und dem habsburgischen Hause in Österreich mehrfache eheliche Verbindungen geschlossen worden, das größte Gewicht wurde aber darauf gelegt, daß Karl Albrecht im fünften Grade von Anna, einer Tochter des Kaisers Ferdinand I., abstamme, welcher in seinem an Bayern abschriftlich hinausgegebenen Testamente ausdrücklich verordnete, daß nach Abgang der männlichen Erben seiner drei Söhne seine an Herzog Albrecht V. von Bayern vermählte Tochter Anna und ihre Erben seine Hinterlassenschaft erhalten sollten.

Der zuletzt genannte Anspruch, der sich auf das Testament Ferdinands I. stützte, wurde schon dadurch in seinem Werte erschüttert, daß in der Urschrift, welche im Wiener Archiv aufbewahrt und nach dem Tode Karls VI. dem bayerischen Gesandten De la Perouse in Wien unbedenklich zur Einsicht vorgelegt wurde, nicht vom Aussterben der „männlichen”, sondern der „ehelichen“ Leibeserben die Rede war *) und verlor vollends alle Bedeutung durch den urkundlichen Verzicht auf die österreichischen Lande, den Karl Albrecht vor seiner Vermählung mit der österreichischen Prinzessin Maria Amalia ausgestellt hatte. Gleichwohl erhob Karl Albrecht Ansprüche und gedachte, dieselben nötigenfalls mit Waffengewalt zur Geltung zu bringen.In dieser Gesinnung von dem auf Österreich eifersüchtigen Hofe Frankreichs bestärkt, schloß Karl Albrecht zu Nymphenburg in Gegenwart des französischen Marshalls Belle Isle einen doppelten Vertrag (einen vorläufigen vom 18. Mai und einen definitiven vom 20. Mai 1741, welch’ Letzterer unterm 3. und 19. Juni ratifiziert wurde), worin Frankreich die erforderliche Unterstützung an Geld und Truppen versprach. Diesem Vertrage schloßen sich noch vor Ablauf des Jahres 1741 Spanien, der Kurfürst Clemens August von Köln, ein Bruder Karl Albrechts, so wie Karl Philipp Kurfürst von der Pfalz Neapel und der König Friedrich II. von Preußen an.

Die inzwischen ausgerüsteten Truppen Bayerns rückten (am 31. Juli 1741) gegen Österreichs Grenzen, nahmen Passau mit List, besetzten die Veste Oberhaus und drangen, nachdem sie sich bei Schärding mit 25.000 Franzosen unter Belle Isle vereinigten, unter Karl Albrechts persönlicher Führung, 40.000 Mann stark, ohne Schwertstreich bis Linz vor, wo die österreichischen Stände dem bayerischen Kurfürsten (am 2. Oktober 1741) huldigten. Statt nun auf Wien loszugehen, wendete sich der schlecht beratene Karl Albrecht (am 24. Oktober) gegen Böhmen. Das entschied sein und seines Landes Unglück. Anfänglich ging zwar alles nach Wunsch: Der Kurfürst nahm (am 26. November 1741) Prag mit Sturm ein, ließ sich (am 19. Dezember 1741) als König von Böhmen huldigen und ward von den zu Frankfurt versammelten Kurfürsten (am 24. Januar 1742) als Karl VII. zum Kaiser (1742—1745) erhoben **). Aber während in München die (am 12. Februar 1742 zu Mainz vollzogene) Krönung Karls VII. festlich begangen wurde, kamen Eilboten und meldeten das unaufhaltsame Vordringen österreichischer Truppen in der Richtung nach München.

Da die in Wien noch vorhandene Urkunde keine Spur einer Radierung zeigt, so liegt die Vermutung nahe, daß selbe ursprünglich mit Absicht falsch geschrieben war und von dem nichts ahnenden Kaiser Ferdinand I. ohne vorausgegangene Prüfung unterzeichnet wurde.

**) Ludwig XV. von Frankreich, sein Gönner und Protektor, hatte ihn kurz vorher mit offener Verhöhnung der deutschen Nation zum „Französischen Generallieutenant“ ernannt.

Maria Theresia von Österreich, seit 12. Februar 1736 mit Herzog Franz I. von Lothringen (seit 1737 Großherzog von Toskana) vermählt hatte bei ihrem persönlichen Erscheinen auf einem Reichstage zu Preßburg (11. September 1741, wo sie ihren Säugling, den nachmaligen Kaiser Joseph II., auf dem Arme haltend, an die ungarischen Magnaten eine lateinische Rede hielt, welche diese mit den Worten: „Moriamur pro rege nostro Maria Theresia“ erwiderten,) die Ungarn so begeistert, daß sie sogleich zwei Heere aufstellten. Das eine dieser Heere überschritt unter Führung des Feldmarschalls Graf Khevenhüller am 31. Dezember 1741 die Ens, das andere dem General Bärnklau (Pereklö, einem Ungarn) unterstellt nahm (am 7. Januar 1742) Schärding weg. Zwar suchte der bayerische Feldmarschall Graf Törring-Jettenbach bei Schärding mit aller Tapferkeit zu widerstehen, allein er unterlag dem vielfach überlegenen Feinde (17. Januar 1742). Am 23. Januar kapitulierte der französische General Segur und der bayerische General Minucci in Linz, und am 25. Januar 1742 übergab der Graf Platin, feig oder verrätherisch, Passau samt dem Oberhaus. Nun ward Bayern von den nie gesehenen Horden der Panduren, Kroaten, Tollpatschen (Dalmatier), Hei-ducken und andern wilden Haufen überschwemmt und geriet in dieselbe Bedrängniß, wie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und unter Max II. Emanuel. Anfangs März war Bayern bis auf Ingolstadt, Straubing *) und Landshut in feindlichen Händen. In München waren die Österreicher schon am 13. Februar 1742 eingerückt.

*) Die Straubinger schlugen vier Stürme der österreichischen Truppen unter dem General Grafen von Wurmbrand ab. Noch lebt in Straubing das Andenken dieser Männer fort, welchen hauptsächlich die Rettung Straubings zu verdanken war, des Kanoniers Einsiedler, des Gerichts-dieners Gschray, welcher an der Spitze von Freiwilligen der Schrecken der Panduren und Kroaten war, und des Studierenden Niklas Lukner aus Cham, der nachmals in französische Dienste trat und im siebenjährigen und im Revolutionskriege durch seine Tapferkeit sich zur höchsten militärischen Würde emporgeschwungen hat.

Zum Unglücke für Karl Albrecht schloß Maria Theresia nach der Niederlage des österreichischen Heeres bei Czaslau (17. Mai 1742) mit dem Sieger Friedrich II. von Preußen (am 11. Juni 1742) Frieden, worin sie Schlesien und die Grafschaft Glatz an Preußen überließ. Nun konnte sie ihre ganze Macht gegen die Franzosen und Bayern aufbieten. Erstere bekamen durch den General d’Harcourt, der das Kommando bald an den Grafen von Sachsen (Comte de Saxe) abgab, 26.000 Mann, und im September 1742 durch den General Maillebois 40.000 Mann Ver-stärkung, nahmen aber gleichwohl, durch den französischen Premierminister Cardinal Fleury gehindert, die von Karl von Lothringen *) bei Prag angebotene Schlacht nicht an. General Maillebois zog sich nach dem festen Städtchen Eger an der westlichen Grenze Böhmens zurück, wohin ihm etwas später (Dezember 1742) der Marschall Belle Isle folgte. Dadurch ward am Ende des Monats Dezember 1742 Böhmen von feindlichen Truppen nahezu frei, und Maria Theresia ließ sich am 12. Mai 1743 zu Prag als Königin von Böhmen krönen.

*) Des Großherzogs Franz I. von Toskana Bruder (geb. 12. Dezember 1712), der sich am 7. Januar 1744 mit Maria Anna, Kaiser Karls VI. zweiter Tochter, vermählte.


Inzwischen (August 1742) hatte Kaiser Karl VII. den Oberbefehl seiner Truppen dem General Seckendorf übertragen, demselben, welcher in dem jüngsten Türkenkriege (1736-1739) so entsetzliche Fehler begangen hatte, daß er vom Kaiser Karl VI. abgesetzt worden war. Dieser eröffnete von Abensberg und Kelheim aus (am 13. September 1742) seine Kriegsoperationen, nahm (7. Oktober 1742) München und (18. Oktober 1742) Burghausen, entsetzte Braunau und warf die Oesterreicher über den Inn zurück. So konnte der Kaiser am Ende des Jahres 1742 nach München zurückkehren, und Seckendorf nahm den Winter hindurch sein Hauptquartier in Landshut. Die Franzosen unter Maillebois, Broglio, Belle Isle und dem Grafen von Sachsen, die sich aus Böhmen nach Bayern zurückgezogen hatten, nahmen im folgenden Jahre 1743, wo Herzog Karl von Lothringen und Khevenhüller mit 70.000 – 80.000 Mann österreichischer Truppen den Feldzug eröffneten, keine so enge und einträchtig gehaltenen Aufstellungen und Bewegungen vor, wie sie als Vorbereitung auf einen bevorstehenden Hauptschlag angezeigt waren. Sobald Herzog Karl von Lothringen dieß bemerkte, rückte er rasch nach Bayern vor, schlug (am 9. Mai 1743) eine Abtheilung des bayerischen Heeres bei Simpach, jagte den Kaiser (8. Juni) aus seinem Lande nach Frankfurt und zwang dessen Feldmarschall Seckendorf am 27. Juni 1743 im Kloster Nieder- schönfeld zu einem förmlichen Räumungs- oder Evacuations-Vertrag, kraft dessen das bayerische Land den Oesterreichern überlassen ward und des Kaisers Kriegsvolk auf neutralen Reichsboden sich zurückzog, um allda in Verachtung als müßiger Zuschauer des Krieges zu weilen. In München wurde eine österreichische Landesadministration niedergesetzt, und Maria Theresia ließ sich im September 1743 von den bayerischen und oberpfälzischen Ständen huldigen. Ingolstadt kapitulierte hierauf (1. Oktober 1743), da jede Aussicht auf Entsatz verschwunden war.

In dieser unglücklichen Lage wendete sich Karl VII. an den König Friedrich II. von Preußen. Dieser, wohl wissend, daß ihm Maria Theresia das nicht lassen werde, was sie ihm in der Bedrängniß durch den Frieden zu Breslau abgetreten, und daß er von ihr nach Beendigung des Krieges alles zu fürchten habe, ließ sich gern zu einem Bündnisse mit Karl VII. herbei, und es kam am 22. Mai 1744 zwischen dem Kaiser, Preußen, Hessen-Kassel und andern Ständen der Frankfurter Verein zu Stande, worin man versprach, die Neutralität des Reiches und das kaiserliche Ansehen zu schützen und dem Kaiser zum Besitze seiner Erblande zu verhelfen. Auch Frankreich trat aus seiner Unthätigkeit heraus und erneute das Bündnis mit Karl VII., ebenso auch Spanien. Frankreich fing an, den Krieg in seinem Namen zu führen, war glücklich am Rhein und spielte den Krieg in die Niederlande. Gleichzeitig fiel Friedrich II. in Böhmen ein und eroberte es. Die Oesterreicher mußten nun vom Rhein weg nach Böhmen eilen. Bei dieser Wendung der Dinge erklärte der General Seckendorf den Vertrag von Niederschönfeld wegen unterbliebener Ratification für ungültig und gewann mit Hilfe pfälzischer und hessischer Truppen Bayern wieder. Zwar konnte sich Friedrich II. in Böhmen nicht behaupten, aber dafür eroberten die Franzosen Breisgau und alle vorderösterreichischen Lande. Ganz Bayern bis auf Ingolstadt, Braunau, Schärding und Passau wurde den Oesterreichern entrissen. Der Kaiser kehrte am 23. Oktober 1744 nach München zurück, um sich im Kreise der Seinigen des wiedergekehrten Glückes zu freuen. Allein das Glück hatte nur kurzen Bestand, da die Oesterreicher noch vor Ende des Jahres 1744 neuerdings in Bayern einfielen und festen Fuß gewannen. General Seckendorf, allseitig angefeindet, legte den Oberbefehl nieder, und ein zwischen den Bayern und Franzosen ausgebrochener Zwist erleichterte den Oesterreichern das siegreiche Vorgehen. Fernerer Widerwärtigkeiten und der Nothwendigkeit, neuerdings zu fliehen, enthob den Kaiser der Tod, der wider Erwarten früh, am 20. Januar 1745, in Folge zurückgetretenen Podagra’s eintrat. Er ward mit dem Pompe, der ihm als Kaiser gebührte, beigesetzt.

Unter ihm hat Bayern einen nicht unbedeutenden Zuwachs erhalten. Im Jahre 1734 starb der letzte Graf von Maxelrain, Besitzer der bedeutenden Reichsgrafschaft Hohenwaldeck mit den Hauptorten Miesbach und Schliersee. Gemäß einem Exspectanz-Vertrag von 1559 zog Bayern diese Grafschaft ein. Zwei Jahre später (1736) starb Max Emanuel Graf von Wartenberg, der letzte Sprößling der Ferdinandischen Linie: auch seine Herrschaften fielen an die Hauptlinie, die wilhelmische, zurück. Zu dem lang bestrittenen Besitz der in der Oberpfalz gelegenen Reichsherrschaften Sulzbürg und Pyrbaum kam Bayern durch den Tod des letzten Grafen von Wolfstein, Christian Albrecht, im Jahre 1740 in Folge eines vom Kaiser Ferdinand I. dem Herzoge Albrecht V. Ausgestellten Exspectanz-Diploms. Mit Sulzbürg und Pyrbaum fiel auch die Grafschaft Wolfstein (Burgruine bei Neumarkt in der Oberpfalz) an Bayern, doch mußten hierfür 226.000 Gulden bezahlt werden.

Sattler, Maximilian Vincenz, 1849-1894, „Lehrbuch der bayerischen Geschichte“ mit 50 Stamm- u. Regententafeln; statt e. neuen Aufl. d. Freudensprung’schen „Geschichte d. Königreiches Bayern“. München, 1868. J. Lindauer’sche Buchhandlung (Schöpping). Seiten 289-298.