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Die Votivkapelle zu Schloß Berg.
Media in vita in morte sumus. Die Votivkapelle im Park zu Schloß Berg – ein ehrerbietender Bau im frühromanischen Stil, welcher am 14. Jahrestag des tragischen Unglücks am Würmsee eingeweiht wurde. Auf das Betreiben der Mutter, Königin Marie, wurde 1887 bereits eine fast sieben Meter hohe Totenleuchte zum Andenken an König Ludwig II. errichtet. 1896 beauftragte dann Reichsverweser Prinzregent Luitpold den königlichen Hofbaurat Julius Hofmann mit den Planungen für den Bau. An den Seitenwänden steht auf zwei Steintafeln geschrieben: „Dem Gedächtnis Seiner Majestät Ludwig II, König von Bayern, geweiht, der nach 22jähriger Regierung zur Trauer des Vaterlandes an dieser Stelle am 13. Juni 1886 aus dem Leben schied“. Bis heute versammeln sich hier alljährlich im Juni königstreue Bayern zum Andenken an König Ludwig II.
Ewiges Andenken.
Anläßlich des diesjährigen Gedenkgottesdienst zum 137. Todestag Seiner Majestät in der Kapelle des Schloßparks reisten auch Mitarbeiter des Portals für das Königreich Bayern zum Andenken an König Ludwig nach Leoni am Starnberger See.
Bereits eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes füllte sich der Platz vor der Kapelle. Noch immer scheint die einstige dynastische Anhänglichkeit der bayerischen Bevölkerung tief in den Herzen verwurzelt. Ob sich die Anwesenden die Monarchie zurückwünschen, ließ sich nicht feststellen, aber dagegen einzuwenden hätten offensichtlich die Wenigsten etwas, mit Ausnahme des bestellten Vorbeters vielleicht. In einer nicht enden wollenden Ansprache mühte sich der Prediger, ein dann doch recht einseitiges Bild Seiner Majestät zu zeichnen, in dem, wie gehabt, Fakten mit Fiktion vermengt werden. Das Wesentliche bleibt unerwähnt, hat aber tatsächlich an einem solchen Tage auch gar keinen Platz. Deshalb wäre es schön gewesen, wenn auch diese anderen Geschichten keinen Platz gefunden hätten.
Mythen um Leben und Tod.
Seit nun 137 Jahren ranken sich Mythen um Leben und Tod König Ludwigs II. und trotz der Lügen über seine Person erfreute er sich allergrößter Beliebtheit im Volk. Gerade König Ludwig II. nimmt unter den deutschen Königen eine herausragende Rolle ein. Kaum einer war seiner Zeit in Sachen Kunstsinnigkeit und Wohlfahrtspflege soweit voraus wie unser Kini. Seine Schlösserbauten, die er nicht nur beauftragte, sondern sich eben auch maßgeblich an den Planungen beteiligte, beeindrucken bis heute. Von überall her strömen die Besucher, um die kunstvollen Bauwerke zu bestaunen. Ludwig II. hatte zweifellos einen herausragenden Sinn für das Schöne. Wohl auch deshalb war seine Regierungszeit von Friedensliebe und Volkswohlfahrt geprägt. Tiefe Abscheu hegte er gegen die aufgezwungene Gewalttätigkeit seiner Zeit. Tiefste Trauer durchzog Bayern bei der Nachricht über seinen Tod. Eine Trauer, die auch heute noch bayerische Herzen ergreift.
Mit Ludwig II. ging eine Ära zu Ende. Nicht ungeklärt, sondern gezielt verdunkelt. Nicht wenige sehen in ihm einen der letzten großen, deutschen Könige. Für uns bleibt seine Person auf ewig heilig und unverletzlich. Es bliebe zu wünschen, alle „seine Getreuen“ würden es ähnlich halten. Daß das Andenken an Ludwig II. gewahrt bleibt, ist den Veranstaltern hoch anzurechnen, doch Königstreue verstehen wir anders. Für das nächste Jahr sehen wir es als unsere Aufgabe, den monarchischen Gedanken, welchen Ludwig II. so vehement verfocht, mehr Würdigung zu verschaffen – und wir laden schon heute herzlich dazu ein, uns dabei zu begleiten. Für die Heimat – In Treue fest.
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