Die Ruhmeshalle.
Der Bau der Ruhmeshalle wurde auf Befehl König Ludwigs I. von Leo von Klenze im altdorischen Tempelstil aus Marmor des Untersberg bei Salzburg ausgeführt und 1843 begonnen.
Dieser, nach dem Willen seines erhabenen Gründers, dem Ruhm ausgezeichneter Männer Bayerns gewidmete, Ehrentempel erhebt sich auf der Theresienhöhe als imposante offene Säulenhalle über einem 15 Fuß hohen Sockel in einer Länge von 230 Fuß, auf jeder Seite mit einem 105 Fuß vortretenden Flügel und mit Einschluss des Sockels 60 Fuß hoch. Die insgesamt 48 Säulen sind 24 Fuß hoch. Aus beiden Winkeln führen Treppen zur Halle hinauf. Die Höhe des Gebälks beträgt 9 Fuß, die des Giebels 6 Fuß. Jedes der beiden Giebelfelder schmücken zwei liegende weibliche Gestalten mit den bezeichnenden Attributen der vier Hauptstämme Bayerns: Bayern und Pfalz, Franken und Schwaben von Ludwig von Schwanthaler in Marmor ausgeführt.
Der über den Architrav (Hauptbalken) der Säulenhalle sich hinziehende Fries enthält in seinen 92 Metopen (Zwischentiefen) 48 Reliefdarstellungen nach Schwanthalers Modellen. Zwischen diesen Reliefs findet man jeweils Victorienfiguren, die staatliche, kirchliche und bürgerliche Tätigkeiten zeigen. Die Rückwand des offenen Mittelbaues ist durch senkrechte Streifen in 10 Fuß breite rote Felder geteilt, wo auf Konsolen die überlebensgroßen Marmorbüsten berühmter bayerischer Männer in chronologischer Reihenfolge, beginnend im 15. Jahrhundert, zu bewundern sind.
Die Bavaria Statue.
Mittig vor der Ruhmeshalle ragt das Riesenstandbild der Bavaria
nach Ludwig von Schwanthalers Modell von Ferdinand von Miller. Es wurde gefertigt in der Königlichen Erzgießerei unter anderem aus türkischen Kanonen, welche nach der Schlacht bei Navarin vom Meeresgrund gehoben wurden.
Eine Freitreppe von 48 Stufen, 23 Fuß breit, führt von der Theresienwiese aus zu dem aus poliertem Granit bestehenden Piedestal1, welches auf einer Basis von drei Marmorstufen ruhend einen nach oben zu verjüngten Würfel bildet. Das Piedestal ist mit der Unterlage und dem Gesims 30 Fuß hoch, unten 30 Fuß breit und 25 Fuß tief.
Patronin in Riesengestalt.
Die Riesengestalt der Bavaria mit den regelmäßig schönen ernsten Gesichtszügen ist als des Landes Schützerin dargestellt, den Löwen, als Hüter, zur Seite gestellt. Mit dem rechten schön geformten Arm führt sie das Schwert; in der Linken hält die Patronin einen Lorbeerkranz hoch über den Kopf. Das lang herabfließende Gewand ist von einer Pelz- Tunika mit einem Gürtel umschlossen. Die Proportionen der Gestalt sind ebenmäßig. Die Breite des Mundes beträgt 15 Zoll, die Breite des Auges 11 Zoll, die Länge der Nase 1 Fuß 11 Zoll, die Länge des Gesichts 5 Fuß 3 Zoll, die Kopfhöhe ohne den Hals 6 Fuß 4 Zoll, die Länge des Zeigefingers 3 Fuß 2 Zoll, der Umfang des Armes 5 Fuß 1 Zoll, die Länge des Armes mit der Hand 24 Fuß 9 Zoll. Der ganze Koloss misst bis zur Spitze des erhobenen Kranzes 66 Fuß. Für die Statue wurden 1560 Zentner Erz benötigt.
Durch eine Tür von Bronze an der Rückseite des Fußgestelles gelangt man in das Innere des Monuments. Bis in Höhe des Knies der Figur führen 66 Mauerstufen. Von hier aus steigt man auf einer zierlichen, aber stabilen gusseisernen Treppe bis ins Innere des Kopfs, wo man sich auf Bänken ausruhen darf und die Aussicht auf die bayerische und tiroler Bergwelt genießen kann. angebracht sind. Hier findet man folgende Inschrift:
„Dieser Koloss von Ludwig I. von Bayern errichtet, ist erfunden und modelliert von Ludwig von Schwanthaler und wurde in den Jahren 1844 bis 1850 in Erz gegossen und aufgestellt von Ferdinand Miller.“
Die Gesamtkosten für die Herstellung des Kolosses ohne das Piedestal betrugen 233,00 fl. (Gulden)
Quelle: Erinnerung an München, Verlag von Mey und Widmayer, 1856, Seite 56-59
1 Piedestal: Sockel, Podest
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