Der Rundbogen in der Ludwigsstraße.
Das Siegestor am nördlichen Ende der Ludwigstraße in München, welchem nach der Intention von König Ludwig I. der Konstantinsbogen in Rom als Vorbild diente, ist nach den Plänen von Friedrich von Gärtner im römischen Rundbogenstile auf Kosten der K. Civilliste erbaut worden. Im September 1843 wurde mit der Ausführung des Baus begonnen. Derselbe ist aus gelblich weißem Kalkstein aus dem Steinbruch Ebenwies an der Naab erbaut. Die Länge misst 81 Fuß, die Breite 40 ½ Fuß, die Höhe bis zu dem Aufsatz, auf welchem die Quadriga aufgestellt ist, 75 Fuß. Aus dem Hauptportale zu 20 ½ Fuß Breite führen links und rechts zwei kleinere zu je 12 ½ Fuß lichter Weite längs der Front hindurch.
Auf jeder der Längenfronten stehen auf vier korinthischen Säulen oberhalb des Hauptgesimses auf entsprechenden Aufsetzen, vier, im Ganzen acht Viktorien zu je 9 Fuß Höhe. Gefertigt sind diese aus weißem Schlanders-Marmor von den Bildhauern Leeb, Sauguinetti, Schöpf und Landsberg. In den Zwickeln des großen Portalbogens sind auf jeder Front fliegende Viktorienreliefs angebracht. Die Wandflächen oberhalb der kleinen Durchfahrten sowie die Wandflächen auf den schmalen Seiten unterhalb des Hauptgesims-Architravs, sind als sechs Kriegsszenen darstellende Reliefs in carrarischem Marmor ausgeführt. Sie haben eine Länge von je 13,4 Fuß und eine Höhe von 8,6 Fuß; die sechs Medaillons in den Feldern oberhalb des Hauptgesimses zu je 8 ½ Fuß Durchmesser zeigen Sinnbilder des Friedens und der Betriebsamkeit in den Provinzen Bayerns. Diese Reliefs und Medaillons wurden von den Bildhauern Widmann, Schöpf, Leeb, Landsberg, Brugger und Sauguinetti ausgeführt.
Die Quadriga der Bavaria.
Die Bavaria auf der Plattform zu 19 ½ Fuß Höhe, von vier Löwen gezogen, welche das Siegestor vollendet, ist von dem Bildhauer Brugger. Die Löwen sind vom Bildhauer Halbig für den Erzguss modelliert worden. Sämtliche figurale Darstellungen sind von Johann Martin von Wagner in Rom entworfen und die darauf Bezug habenden Gipsmodelle von demselben auch angefertigt worden. Die Wagner’schen antiken Löwen wurden auf Befehl des Königs Ludwig I. von Halbig in die noch heute bestehende Form abgeändert. Zwei dieser Löwen erhielten auf der Londoner Weltausstellung 1852 die große Preismedaille.
Die Inschrift der Außenseite über dem Hauptportale lautet: „Dem bayerischen Heere,“ jene auf der Stadtseite: „Erbaut von Ludwig I. König von Bayern MDCCCL.“
Leider erlebte von Gärtner die Vollendung des Bauwerkes nicht mehr. Nach seinem Tod am 21. April 1847 führte Oberbaurat Metzger die Bauleitung über das Siegestor.
Quelle: Friedrich von Gärtners Original-Pläne und Studien von Hans Moninger, München1882, Seite 70-71
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