Die Geschichte im 16. Jahrhundert.
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In der Kirche waren allmählich mancherlei Mißstände eingetreten. Die Päpste standen lange Zeit unter dem Einflusse der französischen Könige mehrfach erhoben mehrere Kirchenfürsten gleichzeitig Anspruch auf die päpstliche Würde.
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Die Lage des Bauernstandes war in den letzten Jahrhunderten immer schlechter geworden. Der Bauer mußte mit seinen Familienmitgliedern und mit seinen Zugtieren oft mehrere Tage der Woche auf dem Gutshofe unentgeltlich arbeiten (Hand- und Spanndienste).
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Luthers Lehre breitete sich immer weiter aus. Manche deutsche Fürsten ließen sich bei Einführung der Reformation durch Gewinnsucht leiten; denn bei Aufhebung der Klöster nahmen die Landesherren die reichen Güter derselben für sich in Besitz, wenn sie auch vielleicht einen Teil der Einkünfte zur Unterhaltung von Schulen oder Krankenhäusern bestimmten.
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In der Schweiz war Ulrich Zwingli, Prediger in Zürich, als Reformator aufgetreten. Er gründete wie Luther, die kirchliche Lehre nur auf die Heilige Schrift. In einigen Punkten jedoch, besonders in der Lehre vom heiligen Abendmahle, das er nur als Erinnerungsfeier an den Opfertod Christi gelten ließ, wich er von Luther ab. Landgraf Philipp von Hessen wollte zwischen Zwingli und Luther eine Einigung herbeiführen.