Die Geschichte im 19. Jahrhundert.
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Friedrich Wilhelm III. war unter der Aufsicht seines Großheims, des „alten Fritz“, einfach und schlicht erzogen worden. Pflichttreu und sittlich ernst, von wortkargem, oft kurzem Wesen, bemühte er sich, gegen jedermann gerecht zu sein. In seiner Gemahlin, der schönen und liebenswürdigen Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz, besaß er eine kluge und willensstarke Lebensgefährtin, die ihn im Unglück durch ihr Gottvertrauen ermutigte und aufrichtete.
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Unter den Generalen der jungen französischen Republik ragte besonders Napoleon Bonaparte hervor. Er wurde auf der Insel Korsika als Sohn eines Rechtsanwalts geboren, erhielt seine Erziehung auf einer Kriegsschule zu Brienne und wurde dann Artillerieoffizier. Er war von kleiner Gestalt und finsterer, verschlossener Gemütsart.Beim Ausbruch der Revolution stellte er sich auf die Seite der Republikaner.
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Als der General York, der mit dem preußischen Hilfsheere in den Ostseeprovinzen stand, die Nachricht von, dem schmählichen Ende des französischen Hauptheeres erfuhr, erfüllte Freude seine Brust. Nur mit Widerwillen hatte er für die Sache der Franzosen gekämpft und glaubte jetzt die Zeit für Preußens Befreiung sei gekommen.
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Bald nach Beendigung des gewaltigen Krieges 1814 versammelten sich die verbündeten Fürsten in Wien, um den Länderbesitz der einzelnen Staaten festzustellen. Auf dem Wiener Kongresse trat wieder das Bestreben Österreichs hervor, Preußen nicht zu Macht und Ansehen kommen zu lassen. Obgleich es in den Befreiungskämpfen die größten Opfer gebracht hatte, erhielt es weniger Gebiet, als es vor 1806 besessen hatte.
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Friedrich Wilhelm IV. war der älteste Sohn Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise. Ausgestattet mit hohen Geistesgaben, hatte er sich eine gelehrte Bildung angeeignet, so daß er „sein Brot als Professor hätte erwerben“ können. Dabei besaß er ein tiefes Verständnis für die Kunst und war ein witziger, gewandter Redner.
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Kaiser Wilhelm II., der älteste Sohn des Kaisers Friedrich, erblickte am 27. Januar 1859 das Licht der Welt. Wie bei allen Hohenzollernprinzen, so ging auch bei ihm die Ausbildung des Geistes und Körpers Hand in Hand. Der Vater hielt streng darauf, daß an Fleiß, Pünktlichkeit und Ausdauer seines Sohnes die höchsten Anforderungen gestellt wurden.
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Wenn Preußen das alte Ansehen, das es durch den Vertrag von Olmütz eingebüßt hatte, wiedererlangen wollte, so bedurfte es eines starken Heeres. Seine erste Aufgabe erblickte König Wilhelm daher in der Verbesserung und Vermehrung der Truppen, deren Anzahl nicht mehr im rechten Verhältnisse zu der angewachsenen Bevölkerung stand.
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Die Franzosen hatten die preußischen Ruhmestaten und die fortschreitende Einigung Deutschlands mit Besorgnis verfolgt. Napoleon befürchtete seinen Thron zu verlieren, wenn er nicht durch einen ruhmvollen Feldzug gegen Preußen sein wankendes Ansehen bei dem ehrgeizigen Volke befestigte.
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„Allezeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an Gütern und Gaben des Friedens“ hatte Kaiser Wilhelm am 18. Januar 1871 in Versailles versprochen. Siebzehn Jahre hat er an der Spitze des Reiches gestanden, für die ganze Welt ein Schirmherr des Friedens.
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Kaiser Friedrich III., Kaiser Wilhelms einziger Sohn, wurde am 18. Oktober 1831 geboren. Seine Eltern nannten ihn Fritz; als er aber nach der Thronbesteigung seines Vaters Kronprinz von Preußen wurde, führte er den Namen Friedrich Wilhelm. Er besuchte als erster preußischer Prinz, der seine Bildung auf einer Hochschule abschloß, die Universität Bonn.