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Sachsen östlich der Elbe.

Ein Teil des Lausitzer Gebirges, das Zittauer Gebirge, zieht sich als Grenzgebirge an der sächsischen Grenze zu Böhmen südöstlich von Zittau hin. Es besteht aus Sandstein und zeigt die zerklüfteten Formen ähnlich des Elbsandsteingebirges. Der berühmteste der Zittauer Berge ist der sagenumwobene Oybin mit 513 Meter Höhe, ein Sandsteinberg in der Form eines Bienenkorbes. Nördlich von Zittau entstand durch geologischen Abbruch des Sandsteins das Zittauer Becken, in dem sich ähnlich wie in der nördlichen Tiefebene im Westen Braunkohle gebildet hat. Die Flüsse Neiße und Mandau fließen durch dieses Becken. Um Zittau findet man Gartenbau sowie Gemüseanbau. Neben der Bedeutung als Handelsstadt gibt es in Zittau Maschinen- und Fahrradfabrikation, Spinnerei und Weberei.

Nördlich vom Zittauer Gebirge und nordöstlich vom Elbsandsteingebirge liegt das Lausitzer Berg- und Tiefland. Hier gedeiht auf Grund des fruchtbaren Bodens der Ackerbau. Am besten ist dies der Fall in der sogenannten Klosterpflege, dem Lande um Kloster Marienstern herum, wo der Boden aus einer dicken Lößschicht besteht. Der Usprung des Namens Lausitz liegt in der wendischen Sprache und bedeutet Sumpfland. Das findet man besonders nördlich von Bautzen, der Hauptstadt und Sitz der höchsten Behörden der Lausitz. Unser Vaterland Sachsen war lange Zeit von den Sorben oder Wenden bewohnt. Die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und viele andere waren ehemals wendische Dörfer. Vor ungefähr 1000 Jahren aber wurden die Wenden von den Deutschen besiegt und unterworfen. Ein Rest von ihnen hat sich in der Lausitz erhalten.

Im Norden der Lausitz bilden die großen, sich lang dahinziehenden Weberdörfer in der Mitte und noch mehr im Süden, wie Cunewalde, Ebersbach, Eibau, Neugersdorf, Großschönau u. a. Früher wurde hier überall Hausweberei betrieben. Früher noch als die Leinenweberei blühte in der Lausitz die Tuchmacherei in den Städten. Noch heute ist die Tuchfabrikation bedeutend in Zittau, Bautzen, Bischofswerda, Kamenz (Geburtsstadt des Dichters Lessing) und Großenhain.


Quellenangaben und Verweise.
Aus: Landeskunde des Königreichs Sachsen von Dr. j. Zemmrich, Leipzig 1905, C. J. Göschen’sche Verlagshandlung.
Quelle: https://staatsbibliothek.ewigerbund.org/viewer/image/zemmrich_landeskunde_sachsen_1905/5/